Fukushima

Effektive Mikroorganismen – Neues Wundermittel gegen radioaktive Strahlung ?

Die allerkleinste Revolution!


Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um eine kleine Revolution: Stellen Sie sich vor es gäbe Mikroorganismen, die in Verbindung mit diversen anderen Stoffen außergewöhnliche Eigenschaften entwickeln könnten, und deren Anwendungen im Alltag unendlich wären. Dies ist kein Wunschtraum, und verkauft werden die kleinen Tierchen auch schon.

Die sogenannten effektiven Mikroorganismen (EM) wurden vor 30 Jahren vom japanischen Agrarwissenschaftler Professor Teruo Higa entdeckt. Die EM hätten schon längst eine Makro-Revolution nach sich ziehen sollen, doch leider wird biologischer Fortschritt in den Augen von vielen immer noch als nicht ernsthaft eingestuft.

Nachdem Dr. Higa vor 30 Jahren verschiedene organische Partikel auf einen Rasen verstreute, fiel dem Professor nach einigen Tagen auf, dass das Gras in der kontaminierten Zone besser und gesünder nachzuwachsen schien.
Nebst verschiedenen Hefen, Pilzen, Organismen der Photosynthese, aeroben und anareoben Bakterien setzten sich diese Partikel aus mehr als 80 Komponenten zusammen, die sich gegenseitig in dieser Basismischung im Gleichgewicht hielten. Dies war die Geburtsstunde der “Effektiven Mikroorganismen“.

Kleine Organismen, großer Nutzen

Welchen Nutzen kann man aus diesen mikroskopisch kleinen Tierchen ziehen? Verbesserung des Pflanzenwachstums, Wasserreinigung, schlechte Gerüche neutralisieren, Flächen säubern, den Dieselverbrauch mindern, und dies sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten die sich bieten.

Effektive Mikroorganismen gegen radioaktive Strahlung

Nach der Katastrophe von Fukushima haben die japanischen Behörden EM auf die radioaktiv verseuchten Böden gestreut.

Die darauf folgenden Analysen dieser Böden zeigten, dass die darauf kultivierten Früchte trotz des verstrahlten Bodens nicht kontaminiert waren. Die Mikroorganismen die im EM enthalten sind, scheinen die Fähigkeit zu haben radioaktive Isotope in nicht-radioaktive Elemente wie zum Beispiel Bor zu verwandeln.
Die mit EM behandelten Böden auf denen die Pfirsiche, Birnen, Trauben und Äpfel des Farmers Kinju Watanabe in Fukushima-City wachsen, weisen seit der Atomkatastrophe keine auffindbaren Spuren von Radioaktivität vor. Trotz der kontaminierten Erde die in dieser Gegend teilweise die 2,000 Becquerel pro Kilogramm erreicht, kann er sich im Gegensatz zu anderen Farmen, die Früchte mit 40-80 Bq/kg produzieren, nicht beklagen.

Auch wenn Kinju Watanabe’s Früchte in der kontaminierten Zone wachsen, wurde keine nennenswerte Strahlung an ihnen getestet was im japanischen Jargon mit ND (not detected) bezeichnet wird. Das heißt nicht dass die Radioaktivität gleich 0 ist, dennoch ist sie deutlich niedriger als bei anderen Pflanzen die nicht mit EM behandelt wurden.

Manche Theorien behaupten, dass die Erklärung darin liegt, dass die Bakterien und Pilze die im organischen Boden sprießen, die Pflanzen daran hindern Cäsium zu absorbieren, oder dass das Cäsium in nicht radioaktives Barium umgewandelt wird. Wie dem auch sei, es ist offensichtlich alles eine Frage des Gleichgewichts um welches der Mensch für sich und seine Umwelt immer mehr bemüht sein sollte.

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