Seniorenbetreuung

Seniorenbetreuung: Gute Pflege – auf Kosten des Personals

Wenn es um die Seniorenbetreuung in Deutschland geht, sieht sich der Staat anscheinend nicht in der Verantwortung. Denn obwohl die Anzahl der Pflegebedürftigen weiter steigt, fehlt in der Pflegebranche das Personal. Dies liegt zum einen daran, dass Pflegekräfte oft nicht die nötige gesellschaftliche Anerkennung bekommen und zum anderen daran, dass die Rahmenbedingungen nach wie vor nicht attraktiv sind.

 

Fehlendes Pflegepersonal wirkt Seniorenbetreuung entgegen

Pflegekräfte berichten immer häufiger, dass sie nur noch „funktionieren“, da wichtiges Personal fehlt. Durch den Stellenabbau in den letzten Jahrzehnten müssen immer weniger Angestellte die Betreuung der Seniorinnen und Senioren übernehmen. Das ist problematisch, weil die Pflegekräfte unter einem hohen Druck stehen und die Arbeit kaum noch bewältigt bekommen.

Leidtragende sind in diesem Szenario nicht nur die Pflegekräfte, sondern insbesondere die Seniorinnen und Senioren selbst. Wenn nicht genug Personal vorhanden ist, erhalten sie gar keine oder eine nicht ausreichende Betreuung. Die Gewerkschaften kämpfen bereits seit Jahren gegen diesen Zustand an, da das Pflegepersonal selbst den Willen hat, sich besser und mit der nötigen Zeit, um die Pflegebedürftigen zu kümmern.

 

Wie schafft man es, eine gute Seniorenbetreuung zu finden?

Gerade wenn es sich um Seniorinnen und Senioren handelt, die beispielsweise durch eine hohe Pflegestufe viel Aufmerksamkeit benötigen, stellt sich bei vielen Betroffenen die Frage, wer dies gewährleisten kann. Immer mehr Menschen entscheiden sich dann dafür, eine geeignete und qualitative Seniorenbetreuung selbst zu organisieren. Dies ist über verschiedene Wege möglich:

  • Angehörige stellen die Pflegekräfte selbst ein und treten dabei als Arbeitgeber auf. Neben einem hohen administrativen Aufwand ist dies aber vor allem eines: teuer.
  • Betroffene wählen selbständige Betreuungskräfte aus dem Ausland, um Kosten zu sparen. Dies setzt allerdings Kenntnisse bei der Auswahl seriöser Kandidaten voraus, da man andernfalls ebenfalls als Arbeitgeber in die Verantwortung gezogen werden kann.
  • Interessenten entscheiden sich für eine qualifizierte Vermittlungsagentur und lassen die Abwicklung einer Pflegekraft aus Osteuropa komplett über die Vermittlung regeln.

Durch den Pflegenotstand in Deutschland suchen sich immer mehr Angehörige gutes Personal aus dem Osten Europas, um die Seniorenbetreuung finanzieren zu können.

 

Entsendemodell der Pflegevermittlungsagenturen – so funktioniert es

Bei der Auswahl einer Pflegevermittlungsagentur sollten Angehörige auf Seriosität achten. Dies wird durch den Verband für häusliche Betreuung und Pflege e.V. (VHBP) gewährleistet. Als Verband setzen sie sich unter anderem für Qualitätsstandards ein und sorgen für einen guten Ablauf zur Zufriedenheit aller Beteiligten.

Zu den Mitgliedern des Verbands zählen Pflegevermittlungen, welche die Standards einhalten und sich gemeinsam mit dem VHBP für bessere Pflegebedingungen in Deutschland einsetzen. Darunter befinden sich neben der „altdaheim UG“ auch die Vermittlungen „Pflegeherzen“ sowie „Vis-à-Vis 24“ und weitere. All diese Agenturen zur Vermittlung von Pflegekräften für die Seniorenbetreuung arbeiten nach dem sogenannten Entsendemodell.

So läuft dieses Modell im Einzelnen ab:

  1. Angehörige nehmen Kontakt zur gewünschten Agentur auf und schildern detailliert, um welche Art der Seniorenbetreuung es sich handelt. Wer hier auf eine genaue Beschreibung setzt, der erhält passendere Vorschläge für die Pflege zu Hause.
  2. Die Agentur macht Vorschläge zu geeigneten Kandidaten. Diese können dann im Anschluss telefonisch kontaktiert werden. Ist die gewünschte Betreuerin bzw. der gewünschte Betreuer dabei, fällt eine Entscheidung.
  3. Im letzten Schritt reisen die Pflegekräfte aus Osteuropa an und Betroffene können prüfen, wie zufriedenstellend die Pflege ist. Bei etwaigen Problemen oder im Falle eines Wechsels, kann die Agentur jederzeit zurate gezogen werden.

 

Es ist längst keine Seltenheit mehr, die Seniorenbetreuung auf diese Weise zu organisieren. Das liegt neben dem Pflegenotstand in Deutschland auch daran, dass Pflegekräfte aus dem Osten Europas günstiger sind. Außerdem ist eine Bezuschussung durch den Staat möglich.

 

Fazit: Angehörige müssen sich selbst um die Seniorenbetreuung bemühen

Damit die geliebten Menschen die nötige Pflege erhalten, ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Formen der Seniorenbetreuung rechtzeitig auseinanderzusetzen und letztlich eine Wahl zu treffen, die sowohl finanzierbar ist als auch eine gute Pflege für die Seniorinnen und Senioren ermöglicht.

 

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