Manche Jugendlichen fangen schon im Alter zwischen 12 und 14 Jahren mit dem Rauchen an, manche sogar noch früher. Gründe dafür können falsche Freunde, Gruppenzwang in der Clique oder falsche Vorbilder sein.
Wenn die Eltern selbst rauchen oder aber mangelndes Interesse oder zu geringe Durchsetzungskraft zeigen, stehen sie dem Laster ihrer Kinder machtlos gegenüber. Leicht verständliche Regeln, die auch durchgesetzt werden, und richtiges eigenes Verhalten sind in der Erziehung generell unerlässlich. Falsch verstandene antiautoritäre Erziehung, in der das Kind weitestgehend machen darf, was es will, oder in der die Regeln ohne System mal durchgesetzt werden und mal nicht, sind grundsätzlich keine gute Voraussetzung für späteren Erfolg im Leben. Zum einen sollte in der Erziehung der Grundsatz gelten, dass die eigene Freiheit dort endet, wo die eines anderen anfängt, und zum anderen fehlt Kindern und Jugendlichen häufig die Einsicht dafür, dass sie sich mit bestimmten Verhaltensweisen selbst schaden. In diesem Fall muss man sie praktisch vor sich selbst schützen – wenn man dies aber erst dann tun möchte, sobald die Kinder mit Zigaretten- oder Alkoholkonsum beginnen, wird kaum Erfolg haben.
Sucht vor Kindern offen eingestehen
Wenn Eltern selbst rauchen, aber nicht wollen, dass ihre Kinder rauchen, sollten sie ihren eigenen Zigarettenkonsum nicht als Selbstverständlichkeit oder Lappalie betrachten. Stattdessen sollte man die eigene Sucht vor den Kindern offen eingestehen und sich nach Möglichkeit auch selbst darum bemühen, das Rauchen aufzugeben oder zumindest einzuschränken. Auch die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens wie die Schwächung des Immunsystems, längere Genesungszeiten und das Krebsrisiko sollten thematisiert werden.
Kinder über das Rauchen aufklären
Wichtig ist aber auf jeden Fall, sein Kind ernst zu nehmen und seine Gründe für das Rauchen zu kennen. Nur dann kann man auch sachlich und gleichberechtigt diskutieren, statt sein Kind mit pauschalen Vorwürfen, Beschuldigungen oder gar Auslachen in eine Trotzhaltung zu drängen. Falls das Kind beispielsweise raucht, um sein Hungergefühl zu unterdrücken und nicht zu dick zu werden, fällt es nicht schwer, das Kind darauf hinzuweisen, dass nicht wenige Raucher deutlich übergewichtig sind. Ein Kind, das nicht dick werden möchte, legt meist auch Wert auf eine schöne Haut – diese leidet aber schnell unter dem Laster. Stattdessen ist es sinnvoller, die Ernährung sinnvoll umzustellen und für genügend Bewegung zu sorgen – das Halten des Gewichts bzw. falls nötig eine Abnahme gelingen damit wie von selbst und ohne gesundheitliche Risiken. Fachkräfte wie Kosmetiker oder Ärzte können entsprechenden Gesprächen noch zusätzlich fachliche Tiefe und Kompetenz verleihen. Falls sich das Kind uneinsichtig zeigt, sind Bilder manchmal nachhaltiger als Worte. Beispielsweise kann man in einem Pflegeheim krebskranke Patienten besuchen, die durch ihre Nikotinsucht zum Pflegeobjekt geworden sind.
Über Gruppenzwang aufklären und das Kind bestärken
Kindern sollte man weniger ihre Schwächen, sondern vor allem ihre eigenen Stärken aufzeigen und diese fördern. Nur „starke“ Kinder mit gesundem Selbstbewusstsein können in einer Clique auch mal Nein zur Zigarette oder zu anderen Themen sagen und ihre eigene Meinung vertreten. Wenn das Kind raucht, weil es das „cool“ findet, sollte man es auch mal im Beisein der Eltern eine Zigarette rauchen lassen und es vorbehaltlos fragen, ob es das Rauchen immer noch als interessant oder toll empfindet. Ein über Nacht im Zimmer des Kindes abgestellter, mit gerauchten Zigaretten gefüllter Aschenbecher kann dem Kind aufzeigen, wie sein Zimmer nach dauerhaftem Rauchen riechen würde. Nicht selten findet das Kind dann das Rauchen gar nicht mehr als so „cool“.