Weltberühmtes UNESCO-Weltnaturerbe: der Yellowstone-Nationalpark
Ein schönes Stück Natur – der Yellowstone-Nationalpark
Wenn man an Amerika denkt, kommen einem in erster Linie große Metropolen, die Freiheitsstatue und das weiße Haus in den Sinn. Der Kontinent hat jedoch noch wesentlich mehr zu bieten und ist zudem landschaftlich gesehen äußerst reizvoll. Sei es die Wüste von Las Vegas oder der älteste Nationalpark der Welt – der Yellowstone Park, welcher sich über drei US-Bundesstaaten erstreckt. Der größte Teil liegt im Bundesstaat Wyoming, 3 Prozent des Parks liegen in Montana und 1 Prozent liegt in Idaho.
Ursprüngliche Landschaft und fantastische Tierwelt
Flächenmäßig so groß wie Korsika, wurde der Park nachweislich vor 11.000 Jahren von Indianern besiedelt. Erst 1807 betrat mit John Colter der erste weiße Mann dieses Gebiet. Die Landschaft war wie geschaffen für die indianischen Ureinwohner, da sie in dieser Region eine wahre Fülle von Naturressourcen vorfanden und zudem hier sehr gut jagen und fischen konnten. Aus dem berühmten Yellowstone Obsidiangestein stellten die Ursiedler ihre Waffen und Schneidewerkzeuge her, später wurde damit reger Handel getrieben.
Da das Gebiet für weiße Siedler als sehr schwer zugänglich angesehen wurde, verzichteten diese zunächst auf eine Besiedlung der Landschaft. Im Laufe der Zeit breiteten sich die Siedler jedoch immer weiter aus, so dass die Indianer schlussendlich dennoch aus dem Park verdrängt wurden. Seit 1880 leben in diesem Gebiet keine indianischen Stämme mehr.
Der Yellowstone Nationalpark ist ein Bestandteil der Rocky Mountains und liegt daher etwa 2440 Meter über dem Meeresspiegel. Sein höchster Punkt, der Eagle Peak, liegt sogar 3462 Meter über dem Meeresspiegel. Der Park ist ebenfalls Bestandteil des Yellowstone-Vulkanes, der zu der Gruppe der so genannten Supervulkane gehört. Dieser Vulkan ist für die weltberühmten Geysire und Schlammtöpfe des Parks verantwortlich. Die Flüsse und Wälder des Parks bieten den hier heimischen Tieren wie beispielsweise dem Grizzly Bär, den Bisons und nicht zuletzt den Wölfen ausreichend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.
Die Zonen des Yellowstone Nationalparks
Der Yellowstone-Nationalpark lässt sich in fünf Zonen, die so genannten Countries, aufteilen: Im Nordwesten findet sich das Mammoth Country, das von thermalen Quellen und großen Kalkterassen geprägt ist. Das Wapiti, eine Unterart des Hirsches, kann hier in großen Herden beobachtet werden.
Im Nordosten ist das Roosevelt Country zu finden, in dem Bisons beheimatet sind. Dieses Gebiet ist jedoch aufgrund seiner hügeligen und unwirtlichen Landschaft bei Touristen eher unbeliebt, da es schwer zugänglich ist. Beliebter ist da schon das Canyon Country, welches im Westen des Parks liegt. Hier lassen sich fantastische Wasserfälle, die in den bis zu 400 Meter tiefen Grand Canyon of Yellowstone herabfallen, bewundern. Im Südosten des Parks liegt das Lake Country, das aufgrund seiner größeren Seen wie dem Yellowstone Lake oder dem Heart Lake die Heimat einer Vielzahl von Tierarten ist. Fische, Greifvögel, Elche und Bären sind hier beheimatet und können aus sicherer Entfernung in freier Wildbahn beobachtet werden. Im Südwesten des Parks liegt das Geyser Country, dessen Namen nicht von ungefähr kommt. Hier finden sich die meisten heißen Quellen des Yellowstone-Nationalparks u. a. auch der weltberühmte „Old Faithful“-Geysir.
Die Vegetation des Parks
Rund 80 Prozent des Parks sind mit dichten Nadelholzwäldern überzogen. Aber auch zahlreiche Flüsse verlaufen durch den Park und grüne Wiesen erstrecken sich zwischen den Wäldern. In den Geysir-Gebieten gedeiht die so genannte Engelmann-Fichte und in den höher gelegenen Gebieten wachsen weißstämmige Kiefern. Es gibt im Yellowstone-Nationalpark aber auch Gebiete, die nicht bewaldet sind. Diese sind größtenteils nördlich zu finden und hauptsächlich mit Wüsten-Beifuß-Steppen überzogen. Hier wachsen vorallem Gräser wie z.B. der Idaho-Schwingel.
Obgleich der Yellowstone-Nationalpark die Heimat verschiedener Bärenarten ist, kommen Angriffe auf den Menschen jedoch sehr selten vor. Auch die restliche Tierwelt ist für den Menschen verhältnismäßig ungefährlich. Das trockene und eher kühle Klima des Parks limitiert die Reptilienwelt auf sechs Arten und von Amphibien sind sogar nur vier Arten hier beheimatet. Im gesamten Gebiet des Yellowstone-Nationalparks herrscht ein rigoroses Jagdverbot. Seit dem Jahr 1976 zählt dieses herrlich naturbelassene Gebiet zum UNESCO-Weltnaturerbe.
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